Pflanzenheilkunde

Die moderne Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) beinhaltet die Prävention und Behandlung von Erkrankungen sowie Befindensstörungen durch Verabreichung von Pflanzen bzw. deren Bestandteilen (z. B. Blüten, Blätter, Wurzeln, Früchte und Samen). Diese Pflanzen werden auch als Heilpflanzen bezeichnet. Heilpflanzen können u.a. in Form von Kräuterextrakten, Salben oder Tees angewandt werden.

Man unterscheidet die rationale Phytotherapie (basiert auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen) von der traditionellen Phytotherapie. Die traditionelle Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten medizinischen Systemen und umfasst zum Beispiel die chinesische oder die indisch-ayurvedische Medizin.

Phytopharmaka

Sogenannte Phytotherapeutika oder auch Phytopharmaka unterscheiden sich von normalen schulmedizinischen Arzneimitteln. Die verwendeten Pflanzen werden in ihrer Gesamtheit als Stoffgemisch betrachtet, da sie nur so die gewünschte Wirkung entfalten. Isolierte Pflanzeninhaltsstoffe, die meist chemisch hergestellt werden, sind keine Phytopharmaka. Je mehr pflanzliche Wirkstoffe gegeben werden, desto stärker ist die Wirkung.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die Pflanzenheilkunde wird meist bei leichten oder chronischen Erkrankungen angewendet.

Die traditionelle Phytotherapie eignet sich auch für die Selbstanwendung durch den Patienten. Die Therapie ist nicht für die Behandlung von schweren Erkrankungen oder in Notfallsituationen geeignet. Die Möglichkeiten in der Anwendung der phytotherapeutischen Wirkstoffgemische sind sehr groß. Jede Pflanze besitzt ihre individuelle Heilkraft und kann in Kombination mit anderen Pflanzen verwendet werden.

Die Pflanzenheilkunde zeichnet sich durch hohe Verträglichkeit und wenige Nebenwirkungen aus.